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BeitragVerfasst: Sa 5. Jan 2013, 14:40 
Administrator

Registriert: Mi 21. Nov 2012, 02:44
Beiträge: 96
Hier möchte ich auf einen Abschnitt bei Lorber hinweisen, der für die bereits thematisierte Frage der Heilsnotwendigkeit der Neuoffenbarungen meines Ermessens interessant ist, denn darin werden einige protestantische Theologen namentlich als positive Beispiele hervorgehoben, wobei Schelling (Vater oder Sohn?) nicht so ganz neuoffenbarungsunbeleckt gewesen sein dürfte.

Im Wikipediaartikel zum Sohn läßt sich beispielsweise lesen:
Zitat:
Das intellektuelle Klima in Schellings Elternhaus war geprägt durch die protestantische Mystik und pietistische Innerlichkeit der Schwabenväter Johann Albrecht Bengel und Friedrich Christoph Oetinger und sollte nicht ohne Einfluss auf Schellings spätere Philosophie bleiben.

...

Der Austausch mit Baader, dem damals besten Kenner der theosophischen Philosophie Jacob Böhmes, zeigt sich als sehr fruchtbar für Schellings nun folgende Freiheits- und Weltalter-Philosophie.

...

Da nun von allen erfahrungsmäßig gegebenen Tatsachen der offenbarungsgläubigen Geschichte keine mit der Existenz eines göttlichen Schöpfers der tatsächlichen Welt mehr im Widerspruch zu stehen scheint als die Existenz des Übels und des Bösen in der Welt, so ist es verständlich, dass der Umschwung in der Philosophie Schellings mit seinen (1809 erschienenen) Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit beginnt, zu welchen er nach eigenen Angaben durch die Schriften des christlichen Mystikers und Theosophen Jakob Böhme veranlasst wurde, die auf ihn bedeutenden Einfluss ausübten.

Ergänzend zum in seiner Zeit führenden Pietisten Oettinger:
Zitat:
Zeitlebens war der vielseitig interessierte Mann umstritten. So ließ das Stuttgarter Konsistorium (Kirchenleitung) im März 1766 sämtliche Exemplare seines Werks "Swedenborgs und anderer Irrdische und himmlische Philosophie" aus dem Jahr 1765 beschlagnahmen. Oetinger verteidigte darin Swedenborgs Anschauung vom Reich der Geister, distanzierte sich aber in den Folgejahren von dessen allegorischer, zu wenig 'leiblicher' Deutung der Apokalypse des Johannes.

Weiß jemand Genaueres zu Steffens oder dazu wer "Gustav A." ist?
Zitat:
Vorbereitung auf das Neue Wort. – 23. Juni 1844

Frage nicht, sondern schreibe! Denn siehe, du hast es vor dir und magst es ja so gut wie förmlich abschreiben, wie für die Protestanten gesorgt wird in dieser Zeit! – Schelling, Steffens, Gustav A. und dergleichen mehrere sind dazu schon höhererseits gebildet!
Damit du aber hier auch etwas erfahrest, wie deren Geist beschaffen ist, so sollen dir einige Stellen aus dem Werke Steffens', darin er vom „falschen Glauben und von der wahren Theologie“ spricht, ein Licht geben.
Auf Seite 5 und 6, da Steffens von der „falschen Theologie“ spricht, heißt es:
„Wir reden hier nicht von einer sogenannten Vernunftreligion, die abgesondert von der Offenbarung sich gestalten will. Ist es nicht erlaubt, das ordnende Prinzip der geselligen Verhältnisse der Menschen, abgesondert von der geschichtlichen Entwicklung des Geschlechtes, durch Reflexionen herauszuheben und ein lediglich aus dem Standpunkte eines reflektierenden menschlichen Bewußtseins erzeugtes Naturrecht zu begründen, so ist eine Religion, die lediglich aus dem Meinen und Denken der Menschen entsprungen wäre, ein noch viel härterer Widerspruch. – Alle Religionen ward als Offenbarung, als eine Gabe höherer Geister betrachtet und war nur dadurch Religion.
Die christliche Religion ist die Offenbarung der ewigen Liebe Gottes, ist, so wie sie den Gläubigen geschenkt ward, die Enthüllung eines seligen höheren Lebens, gegen welches alle irdische Erscheinung erblassen muß, so daß alle Größe der Erde nicht wert ist der Herrlichkeit, die uns einst offenbar werden soll und die wir wirklich hier schon im festen Glauben besitzen!
Eine Vernunftreligion ist daher gar keine Religion. Und nur ein verirrtes Denken kann in diesem Worte eine Zusammensetzung dulden, die sich selber aufhebt.“
Weiter kommt auf Seite 109 desselben Werkes eine gar wichtige Stelle vor, die also lautet:
„Jetzt, da ich mich bis in die innersten Tiefen des Daseins gebunden fühlte, da das Sein in dem verborgensten Mysterium des Daseins, das Denken sich durch das Bewußtsein des Abfalls gefesselt sah, mußte ich einsehen, daß nur eine unbedingte Hingebung mich befreien konnte. Wird nicht die Spekulation dann erst lebendig, wenn der Verstand sich in unauflösliche Widersprüche verwickelt sieht, und wird sie nicht im höheren Sinne bestätigt, indem man ihren engeren Standpunkt zu verlassen wagt?
Die Philosophie ist die absolute Selbsttat. Das Selbstbewußtsein findet in sich selbst alle Schätze des Erkennens. Aber sie vermag nichts; denn der Formalismus des Denkens hat keine erzeugende Kraft. Wird sie (die Philosophie) nicht im höheren Sinne in sich klarer wieder erstehen, wenn der Erbauende heimisch wird in der erhabenen Welt der eigenen Persönlichkeit, wenn er nicht bloß denkt, sondern auch lebt, wo seines wahren Denkens unzweifelbare Quelle gefunden wird? – Und so wäre denn die absolute Hingebung in den Willen Gottes die dritte, höchste Stufe der geistigen Entwicklung – aus ihrem stärksten Gegensatze erzeugt!“
Siehe, das ist eine vorzüglich gute Stelle, über die aber freilich so manche hochweltweise Rezensenten ihre Nasen rümpfen. Aber das tut nichts. Denn es gibt doch Tausende, die sich darnach kehren in ihrem Denken und auch in praktischen Versuchen!
Gehen wir aber nur weiter und hören wir, was Steffens in seines Werkes 129. Seite spricht! – Also lauten die Worte:
„Der fromme Christ braucht einen Ausdruck, welcher oft angefeindet wird. Er wünscht (nämlich), daß der Heiland Gestalt in ihm gewinnen möge. Man findet diese Äußerung mystisch, fanatisch, schwärmerisch. Wie soll es mir gelingen, euch, meinen Freunden, begreiflich zu machen, daß diese Äußerung recht im Innersten das ausdrückt, was ich die tiefste Seligkeit der Liebe nennen möchte?
Der Apostel, wenn er die Gemeinde als den Leib des Herrn darstellt, benützt die Glieder des Leibes, die eins sind und alle einander gleich durch die Einheit des Lebens. Dieses Bild ist herrlich; aber seine eigenen flammenden Worte über die Liebe fordern, daß wir es in einem höheren Sinne nehmen.
Die Organe des Leibes sind, wenngleich dem Ganzen einverleibt, doch gebunden auf eine bestimmte Weise. Das ganze Leben ist in einem jedem Organe, doch aber gefesselt in der besonderen Form. Wir sind frei im Heilande, Kinder Gottes durch Ihn. Daher tritt uns in Ihm die geheiligte Person aller Persönlichkeit, die Urgestalt aller Gestalten entgegen. Und vermögen wir uns Ihm hinzugeben, dann gibt Er Sich auch uns hin ganz und gar, daß wir, wie die Besonderen, so doch auch in Ihm, mit Ihm Er Selbst sind.“
Siehe, diese Stelle ist noch erhabener und zeigt dem tiefer Denkenden klar, was er zu tun hat, um aus Mir das wahre, ewige Leben zu überkommen!
Aber Ich lasse es noch weiter gehen, und so schreibe weiter, was dieser Schriftsteller noch Erhabeneres sagt auf Seite 136 seines Werkes. – Die Worte lauten also:
„Das Abendmahl ist der höchste individualisierende Prozeß des Christentums. Durch dasselbe versenkt sich das ganze Geheimnis der Erlösung in seiner reichen Fülle in die empfängliche Persönlichkeit. Der fruchtbringende Strom der Gnade, welcher die ganze Natur und Geschichte seit jenen (großen) Zeiten ihrer großen Wiedergeburt durchwallt und reif macht für eine selige Zukunft, nimmt die Gestalt des Heilands an, damit alles in allem für Sein Herz sei.
Daher das Abwenden vom Bösen, die vereinigende Vergebung, die gänzliche Hingebung! – Diese eben ist die Liebe! – Nur eine Persönlichkeit kann Gegenstand der gänzlich sich opfernden, den Willen völlig in Anspruch nehmenden Liebe sein.
Und ewiges Leben durch die Liebe ist die innerste, tiefste Bedeutung des Christentums.
Was der Geist wohl glaubt, was den Tod überwindet, ihn zugleich zurückdrängt in die Sinnlichkeit, dann wie in ihm schlummert, das wird durch die beseligende Gegenwart des Erlösers, der für ihn ist – ganz ist – hier Gewißheit, Genuß, Nahrung.
Nur wer das Wesen der Liebe kennt – und der kennt es nur, welcher es erlebt hat – kann jene Innigkeit fassen! – Alles, was wir denken und wollen, jede keimende Idee des Geistes, alles, was wir Großes und Herrliches schauen und genießen – jene Züge der Urgestalt, die in der irdischen Erscheinung geheimnisvoll vereint, durch das verworrene Leben gefesselt und gebunden sind, Leib und Seele zu einem höherem, geistigen Bunde sich durchdringend, treten uns in dem gegenwärtigen (persönlichen) Heilande entgegen. Alles, was Er der Welt war und sein wird, was er lehrte und litt, gestaltet sich in uns, daß wir dann innewerden: Seine Worte sind Er Selbst – sind Geist und Leben!“
Aus diesen Stellen kannst du zur hinreichenden Genüge ersehen, wie Ich nun, wie schon gar lange her, für die Protestanten sorge, gesorgt habe und noch sorgen werde und wie Ich sie alle vorbereite auf die große Gabe!
Du wirst zwar den Stil sehr gelehrt finden. Ich aber sage dir: Wer alle gewinnen will, der muß auch mit allen alles sein. Er muß weinen mit den Weinenden, scherzen mit den Scherzenden, lachen mit den Lachenden, fröhlich sein mit den Fröhlichen, traurig sein mit den Trauernden, leidend mit den Leidenden, gesund mit den Gesunden, krank mit den Kranken, stark mit den Starken, schwach mit den Schwachen, ein Narr mit den Narren und somit auch ein Gelehrter mit den Gelehrten! – Denn ein jeder ist nur in seiner Schwäche, die sein Joch, sein Netz und seine Schanze ist, zu fangen!
Also muß man zuerst auch hier mit den zumeist gelehrten Protestanten gelehrt sprechen und sie so fangen in ihrer Schanze, so man sie für die absolute Stimme des Vaters, der Ewigen Liebe, will empfänglich machen!
Und siehe, also komme Ich nun allen entgegen mit weit ausgebreiteten Armen und rufe von neuem: „Kommet alle her, die ihr mühselig und beladen seid! Ich Selbst will euch alle erquicken!“
Darum sollst du dich auch nicht zu sehr sorgen, was mit deinem Empfange geschehen solle! – Denn siehe, Ich habe ja eine Menge Arbeiter nun für Meinen Weinberg gedungen, die das Erdreich umgraben und die Stöcke beschneiden!
Lassen wir daher diese ihre erste Arbeit beenden! – Und so dann bald die Triebzeit kommen wird, dann werden wir schon die große Sonne aufgehen lassen, an deren Licht und Wärme alle Frucht die baldige Vollreife erlangen soll. – Amen, Amen, Amen.
 
Der Herr und der Rezensent – Nachbemerkung zu der Kundgabe vom 23. Juni 1844. – 24. Juni 1844

Ebendiese angeführten Stellen mit noch einigen mehreren sind schon in der Allgemeinen Zeitung von Jena in Deutschland von einem der puren Vernunftreligion das Wort sprechenden, sauren Rezensenten ganz gewaltig beschnüffelt worden, welcher Rezensent aber eben durch solche seine Rezension an den Tag gelegt hat, daß er trotz seiner scharfen Philosophie noch gar lange nicht fähig sein wird, ein höheres Licht des Geistes zu empfangen und daher auch lange nicht zu verstehen, was der vom Rezensenten genannte „Knabe“ Steffens aus Mir niedergeschrieben hat!
Er beschuldigt den „Knaben“ zwar des Hegelianismus, gewahrt aber nicht, daß gerade nur aus ihm der Hegel und Strauß spricht, während Steffens und Hegel zwei sich ganz entgegengesetzte Pole sind.
Der superkluge Rezensent findet darinnen freilich nichts als eine poetische Schwärmerei eines mystisch fanatischen, jugendlichen Gemütes, nichts als Nebel und Firmamentwolken einer mystischen Phantasie und schreit und macht einen großen Lärm darob – und noch so manche mit ihm.
Aber das tut nichts zur Sache – darum ist Steffens, wie noch mehrere seinesgleichen, dennoch unter den Auserwählten, während der saure Rezensent nicht einmal zu den vielen Berufenen gehört, sondern gleich ist den Schmarotzerpflanzen, die sich an den mächtigen Eichen ansetzen und prangen da auf den hohen Ästen, als wären sie gleich oder gar über der Eiche. Wann aber ein Sturm kommt, dem die Eiche trotzt, so reißt er bald und leicht das lockere Gezweige des Unkrautes vom Stamme. Und lose Buben sammeln dann das zerstreute Gezweige samt der Frucht und kochen daraus einen Leim zum Fange für lockere Zeisige, Finken, Spatzen und Gimpel! Was aber eben nicht viel sagen will, denn der mächtige Aar wird doch ewig solcher Fangstelle zu spotten wissen!
Solches ist hier auch zu beachten, damit sich da niemand stoße, so ihm irgendwann eine solche Schmarotzerpflanze von einer Vernunftrezension in die Hände fallen sollte!
Das sage auch Ich, der persönliche Heiland in dir und in deinen Freunden und Brüdern! Amen.

HiG.02_44.06.23 und .24


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