Aktuell findet sich die folgende Meldung in den Massenmedien:
Zitat:
Nach dem Fund eines seltenen Minerals sehen Forscher die Annahme bestärkt, dass sich im Erdmantel Hunderte von Kilometern unter der Erdoberfläche riesige Wasservorkommen befinden. „Diese bestimmte Zone, die sogenannte Übergangszone, könnte so viel Wasser enthalten wie alle Ozeane zusammen“, erklärte Graham Pearson von der kanadischen University of Alberta, Autor einer am Mittwoch in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie. Die Übergangszone befindet sich zwischen dem oberen und dem unteren Erdmantel in einer Tiefe zwischen 410 und 660 Kilometern.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/ ... 46029.htmlNicht nur mich erinnert dies an das Thema Sintflut oder Sündflut, dieser Bezug ist offenbar so naheliegend, daß er sich dort auch in einem Leserkommentar findet:
Zitat:
1.Mose 7,11 ... am siebzehnten Tag des andern Monats, das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, und taten sich auf die Fenster des Himmels,
1.Mose 8, 2 ... und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt
Schauen wir in Swedenborgs Schriften, finden wir dieses Verständnis an mehreren Stellen:
Zitat:
Brunnen (cisterna)
Gegrabene oder ausgehauene Brunnen bez. das Innere des natürlichen Gemüts, voll von Erkenntnissen des Guten und Wahren: 617.
Ausgehauene Brunnen bez. alles, was zum Verständnis im äußeren Menschen gehört, nämlich Kenntnisse und Wissenschaften: 638.
Brunnen (puteus)
Der Brunnen bez. das Wort im Sinn des Buchstabens und daher das Wahre der Lehre: 537,
und im entgegengesetzten Sinn wird das verfälschte Wort bez., und daher das Falsche der
Lehre: 537.
Der Brunnen des Abgrunds bez. die Hölle, wo und woher das Falsche des Bösen ist: 535, 536,
539.
Die Offenbarung erklärt nach dem geistigen Sinn, Band 4, Index
Bemerkenswert ist, daß im 1.Petrusbrief 3,20f dies nachgelesen werden kann:
Zitat:
Die vordem ungläubig waren, da Gottes Langmut harrte in den Tagen Noachs, als man die Arche zurichtete, in die wenige, das heißt nur acht durch Wasser hindurch gerettet wurden, welches nun auch euch selig macht im Gegenbild der Taufe, nicht als die Abwaschung des Unrats am Fleische, sondern als die Antwort eines guten Gewissens vor Gott durch die Auferstehung Jesu Christi;
Petrus vergleicht an dieser Stelle also die christliche Taufe mit der Arche, die acht Menschen ermöglichte die Fluten zu überstehen. Er vergleicht wie Swedenborg Ereignisschilderung mit geistigen Vorgängen im Menschen.
Petrus weist darauf hin, daß die Taufe nicht dafür gemacht ist den Leib zu reinigen, sondern, daß ein Bund des guten Gewissens mit Gott das Gegenbild der Taufe ist (im griechischen Grundtext steht die Antwort im Nominativ, das gute Gewissen als Genitivattribut hängt von der Antwort ab, also ist von der griechischen Formulierung ausgehend die Antwort die Taufe, nicht die Taufe die Antwort). Dabei sollte man berücksichtigen, daß wir heute zwar entsprechend der bekannten kirchlichen Tradition unter Taufe ein Ritual unter Einsatz von Wasser sehen, das aber wohl nicht dem biblischen Hintergrund entspricht. Wörtlich bedeutet baptizo/baptisma soviel wie untertauchen, eintauchen oder waschen. Das NT kennt nicht nur eintauchen in Wasser, sondern neben der Waschung hin zum guten Gewissen auch das Eintauchen in den Geist und das Feuer:
Zitat:
[Johannes der Täufer:] "Ich taufe euch zwar mit Wasser; aber es kommt ein Stärkerer denn ich, Dem ich nicht genugsam bin, die Riemen Seiner Schuhe zu lösen, Der wird euch mit Heiligem Geiste und mit Feuer taufen."
Und wieder Swedenborg, ebenda, Kapitel 644, Band 3, S. 52ff:
Zitat:
Matth.5/44,45: "Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch
hassen, und bittet für die so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Söhne seid eures
Vaters, Der in den Himmeln ist, Der Seine Sonne aufgehen läßt über Böse und Gute, und
Regen sendet auf Gerechte und Ungerechte". Zuerst wird die Liebtätigkeit gegen den Nächsten
beschrieben, die ist: das Gute wollen und das Gute tun auch den Feinden, und zwar dadurch,
daß man sie lieben, sie segnen und für sie beten soll, denn die wahre Liebtätigkeit bezweckt
nichts als das Gute des anderen. Hier bedeutet lieben die Liebtätigkeit, segnen die Belehrung
und beten die Fürbitte; der Grund ist, weil inwendig in der Liebtätigkeit der Zweck liegt,
wohl zu tun. Daß dieses das eigentlich Göttliche beim Menschen ist, wie es wirklich bei den
wiedergeborenen Menschen ist, wird bezeichnet durch: auf daß ihr Söhne seid eures Vaters in
den Himmeln. Der Vater in den Himmeln ist das ausgehende Göttliche; denn alle, die es
aufnehmen, heißen Söhne des Vaters, das ist des Herrn. Durch die Sonne, die Er aufgehen läßt
über Böse und Gute, wird das einfließende göttlich Gute bezeichnet, und durch den Regen, den
Er sendet auf Gerechte und Ungerechte, wird das einfließende göttlich Wahre bezeichnet;
denn das ausgehende Göttliche, das der Vater in den Himmeln ist, fließt in gleicher Weise ein
bei Bösen und Guten, aber die Aufnahme muß vom Menschen geschehen, obgleich nicht vom
Menschen als vom Menschen selbst, sondern gleichsam von ihm; denn die Fähigkeit
aufzunehmen, wird ihm fortwährend gegeben, und fließt auch ein in dem Maß, als der
Mensch das im Weg stehende Böse ebenfalls vermöge der Fähigkeit, die fortwährend gegeben
wird, entfernt. Die Fähigkeit selbst aber erscheint wie (Eigentum) des Menschen, obwohl sie
des Herrn ist. Aus diesem kann nun erhellen, daß durch den Regen im Wort der Einfluß des
göttlich Wahren vom Herrn bezeichnet wird, wodurch ihm (dem Menschen) geistiges Leben
zuteil wird, und zwar, weil durch Wasser, woraus der Regen besteht, das Wahre der Lehre
und das Wahre des Glaubens bezeichnet wird. Weil aber durch Wasser im entgegengesetzten
Sinn Falsches der Lehre und des Glaubens bezeichnet wird, darum wird auch durch den
Platzregen oder durch den Schlagregen, ebenso wie durch Wasserüberschwemmungen und
durch die Sündflut, nicht nur Falsches, welches das Wahre zerstört, bezeichnet, sondern
auch die Versuchungen, worin der Mensch entweder unterliegt oder siegt. Dies wird durch
den Platzregen bezeichnet -
Matth.7/24-27: "Ein jeder, der Meine Worte hört und sie tut, den will Ich vergleichen
mit einem klugen Mann, der sein Haus gebaut hat auf einen Felsen, und es fiel der Platzregen
herab und kamen die Ströme und wehten die Winde, und stürzten auf jenes Haus; dennoch fiel
es nicht. Wer aber Meine Worte hört und sie nicht tut, wird verglichen werden einem
törichten Mann, der sein Haus auf Sand gebaut hat, und es fiel der Platzregen herab und
kamen die Ströme und wehten die Winde, und stießen an jenes Haus und es fiel, und sein Fall
war groß". Durch den Platzregen und durch die Ströme werden hier die Versuchungen
bezeichnet, worin der Mensch siegt, und worin er unterliegt. Durch Wasser das Falsche, das
in den Versuchungen gewöhnlich einfließt und durch die Ströme, die hier
Überschwemmungen von Wassern infolge des Platzregens sind, werden Versuchungen
bezeichnet. Durch die Winde, die wehen und hereinstürzen, werden die daher auftauchenden
Gedanken bezeichnet; denn die Versuchungen entstehen durch Einfälle von Falschem, die von
bösen Geistern in die Gedanken hineingeworfen werden. Durch das Haus, auf das sie
losstürzen, wird der Mensch bezeichnet, eigentlich sein Gemüt, das aus Verstand oder dem
Denken und aus Willen oder der Neigung besteht. Wer nur mit dem einen Teil seines Gemüts,
das dem Denken oder Verstand angehört, die Worte des Herrn, d.h. die göttlichen Wahrheiten
aufnimmt und nicht zugleich mit dem anderen Teil, welcher der Neigung oder dem Willen
angehört, der unterliegt in den Versuchungen und fällt in entsetzliches Falsches, welches das
Falsche des Bösen ist; daher wird gesagt: sein Fall war groß. Wer aber mit beiden Teilen,
nämlich sowohl mit dem Verstand, als mit dem Willen die göttlichen Wahrheiten aufnimmt,
der siegt in den Versuchungen. Durch den Felsen, auf den jenes Haus gegründet ist, wird der
Herr bezeichnet in Ansehung des göttlich Wahren, oder das göttlich Wahre, das aufgenommen
wird mit Seele und Herz, d.h. mit Glauben und Liebe, d.h. mit Verstand und Willen. Durch
Sand aber wird bezeichnet das göttlich Wahre, das nur mit dem Gedächtnis und daher nur
wenig mit dem Denken aufgenommen wird, und daher zerstreut und unzusammenhängend ist,
weil von Falschem durchflochten und durch Vorstellungen verfälscht. Aus diesem wird nun
klar, was verstanden wird unter: die Worte hören und sie nicht tun. Daß dies der Sinn jener
Worte ist, kann noch deutlicher aus dem, was dort gleich vorhergeht, erhellen.
Durch den überschwemmenden Regen oder Platzregen wird eine Überflutung durch
Falsches bezeichnet, auch Hes.13/11,13,14: "Sage zu denen, die mit Untauglichem tünchen,
daß es einfallen werde, denn es wird ein überflutender Regen kommen, und ihr, Hagelsteine,
werdet fallen, und der Sturmwind wird hereinbrechen; so sprach der Herr Jehovih: Ich
werde den Sturmwind hereinbrechen lassen in Meinem Grimm, und den überschwemmenden
Regen in Meinem Zorn, und Hagelsteine in der Hitze zur Vollendung, und werde zerstören die
Wand, die ihr mit Untauglichem getüncht habt". Durch das Tünchen mit Untauglichem wird
die Begründung des Falschen durch Täuschungen bezeichnet, durch die das Falsche als wahr
erscheint. Durch Hagelsteine wird bezeichnet das Wahre ohne das Gute, somit ohne ein
geistiges Leben, das alles inwendig falsch ist; denn Vorstellungen, die tot sind, machen, daß
sie nur Schalen sind und wie Gemälde, in denen nichts Lebendiges ist. Solches wißtümlich
Wahre gehört dem natürlichen Menschen an, in den nichts aus dem Geistigen einfließt. Durch
den überschwemmenden Regen und durch den Sturmwind wird das massenhaft eindringende
und eingebildete Falsche bezeichnet, und die Streitigkeiten über die Wahrheiten, die machen,
daß nichts Wahres gesehen werden kann, und so dem Menschen Verderben bringen.
Hes.38/22: "Streiten werde Ich mit Gog mittelst Pest und Blut, und überschwemmenden
Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde Ich regnen lassen auf ihn, und auf seine
Flügel und auf viele Völker, die mit ihm sind". Unter Gog werden die verstanden, die im
äußeren Gottesdienst sind ohne allen inneren Gottesdienst; und weil ein solcher Gottesdienst
gleichsam aus Schalen besteht, in denen verfaulte oder wurmstichige Kerne sind, darum wird
gesagt, überschwemmender Regen und Hagelsteine, durch die massenhaft eindringendes und
eingebildetes Falsches bezeichnet wird, das dem Menschen Verderben bringt. Das Böse des
Falschen und das Falsche des Bösen wird durch Feuer und Schwefel bezeichnet.
"Durch die Wasserflut, von der gesagt wird, daß sie die ganze Erde überschwemmt habe,
und in der alle umgekommen seien außer Noah und seinen Söhnen": 1.Mose Kapitel 7 und 8,
wird ebenfalls die Überflutung durch Falsches bezeichnet, infolge deren zuletzt die Älteste
Kirche zerstört wurde. Durch Noah und seine Söhne wird eine neue Kirche bezeichnet,
welche die Alte Kirche zu nennen ist, und ihre Herstellung nach der Verwüstung der Ältesten
Kirche. Aber das einzelne, das durch die Sündflut und durch die Rettung der noachischen
Familie beschrieben ist, sehe man in den Himmlischen Geheimnissen erklärt.
Daß die Wasser das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche bedeuten, sehe man
EKO 71, 483, 518, 537, 538; und daß Wasserfluten bedeuten Überflutungen durch Falsches
und Versuchungen: EKO 518 E.
Knapp zusammengefasst bedeutet die Taufe mit dem Wasser der Sündflut also soviel wie die Taufe des Menschen im Schlechten der Welt. Auch die Wasser der geistigen Taufe sind kein besonders heiliges Wasser, sondern schlechtes Wasser, der Erbsünde entsprechend und dem Bösen, das diese Welt dominiert. Das eigentliche Kernelement der Taufe ist nicht das Wasser, sondern die Erlösung analog zur Arche, die aus der Buße keimen kann, wenn sie im Geist lebendig bleibt und wächst.