Abgeschickt von Gotthilf am 09 November, 2005 um 10:30:42:
Hier
http://www.gottesbild.de/sutra4171.html#4171 hat der schon einmal zitierte Autor einige Zitate aus Lorbers Schriften aus Testen im Internet aufgegriffen um weitere Kritik an Lorber besonders bezogen auf den Begriff der Wiedergeburt zu üben.
"Wie lauten die Zentralaussagen Jesu? {jl.ev07.183,13; gm.pred.103}
Sie lautet: Der christliche Mensch muß in seinem Leben in voller Freiheit die Liebe zu Gott und seinem Nächsten verwirklichen. "Ihr könnt nicht Gott lieben, ohne den Nächsten zu lieben" {gm.pred.103}. "Die Hauptsache ist und bleibt das unablässige Streben nach der vollen Wiedergeburt".
Gegen das Doppelgebot der Liebe ist nichts zu sagen, aber das "unablässige Streben nach der vollen Wiedergeburt" ist ein Unding. Warum?
1.) Weil jede Geburt ein in sich abgeschlossenens Ereignis ist. Folglich strebt man nicht "unablässig" danach. Wenn man geboren ist, ist man geboren.
2.) Eine Geburt kann im eiogentlichen sinn nicht erstrebt werden. Sie geschieht "von oben her" (Joh 1,12-13) und eben nicht aus dem menschlichen Willen heraus.
3.) Die Christen des Neuen Testamentes werden als Wiedergeborene angesprochen (1.Petr 1,3). Die Wiedergeburt steht im Neuen Testament am Anfang des Christenlebens (Bekehrung, Geistestaufe und -versiegelung) und nicht am Ende eines "unablässigen Strebens":"
Das Zitat auf das der Autor sich hier beruft um Jakob Lorber zu kritisieren stammt aus einer Schrift des Gottfried Mayerhofer (gm).
[GS.01_032,07] Also ist euch in Christo Licht geworden; und so sollet ihr denn auch das erfahren, was der Herr zu einem Seiner Jünger gesagt hat, daß niemand das ewige Leben und somit das Reich Gottes überkommen könne, der da nicht wiedergeboren wird. Zur Nachtzeit sprach solches der Herr zu Seinem Jünger, um ihm dadurch anzuzeigen, daß sich ein jeder unwiedergeborene Geist in der Nacht befindet gleich dem Embryo im Mutterleibe und daß der Herr auch in der Nacht zu dem unwiedergeborenen Geiste kommt, um ihn wiederzugebären aus dieser Nacht in das Licht des ewigen Lebens.
[GS.01_032,14] Wie es bei einem neugeborenen Kinde ist, daß es nicht von heute auf morgen zu einem Manne wird, so geht es auch bei einem neuausgeborenen Geiste, besonders im Reiche der Geister, nur langsam vorwärts. - Nun wißt ihr, in welcher Gegend ihr euch befindet; daher darf es euch auch nicht wundernehmen, wenn ihr hier wenig oder beinahe keine höheren Lehrer unter den vielen hier Wandelnden erschauet; denn solche wären hier ebenso unnütz, als so auf der Erde jemand möchte einem Kinde schon im Mutterleibe irgendeinen Unterricht erteilen.
[GS.01_032,15] Wann bei einem Kinde die Zeit des Unterrichtes als tauglich kommt, wisset ihr ohnehin; darum sind diese Boten hier auch nicht als Lehrer, sondern als wahrhafte geistige "Geburtshelfer" zu betrachten. ...
Daraus wird deutlich, daß in Lorbers Schriften die Wiedergeburt des Menschen nicht als eine hohe geistige Stufe versteht (hier im Jenseits in einer nicht mit der Wiedergeburt im irdischen Leben vergleichbaren Weise). Wenn aber von der vollen Wiedergeburt geschrieben wird, dann ist praktisch der Zustand gemeint ab dem der Mensch nicht mehr sündigen kann, weil er sich mit Gott so sehr vereint hat, daß ihm dies aus dem Geistwirken unmöglich geworden ist.
Wenn in Lorbers oder Mayerhofers Schriften von der vollen Wiedergeburt geschrieben wird, dann ist damit nicht die anfängliche Wiedergeburt gemeint, die den Menschen in Jesus Christus erlöst, da sie eine Wiedergeburt in ihm darstellt.
Ti 3,4-8 (Paulus) "Als aber die Güte und Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat er durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden. Das Wort ist treu; und ich will, daß du auf diesen Dingen fest bestehst, damit die, die zum Glauben an Gott gekommen sind, darauf bedacht sind, mit guten Werken voranzugehen. Dies ist gut und nützlich für die Menschen."
1.Pe 2,11 (Petrus) "Geliebte, ich ermahne (euch) als Halbbürger und Fremde, daß ihr euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, enthaltet,"
Auch wiedergeborene Christen sind noch fähig zu sündigen und müssen Jesus nachfolgen. Diese Nachfolge ist das erwähnte Streben nach der vollen Wiedergeburt, nach dem geistigen Erwschsensein.
">Was ist das oberste geistige Ziel des Menschenlebens? {jl.ev01.001,13}
Das Endziel des Menschen ist das Einswerden mit Gott. Hierfür findet sich in der Neuoffenbarung der Begriff der "Wiedergeburt des Geistes", die auch die "Wiedergeburt des Geistes mit oder in der Seele" genannt wird. An anderer Stelle wird sie auch als "Taufe aus den Himmeln" bezeichnet. "Die Taufe aus den Himmeln ist der volle Übergang des Geistes und der Seele samt allen ihren Begierden in den lebendigen Geist der Liebe zu Gott und der Liebe in Gott selbst" {jl.ev01.001,13} Dann erst ist der Mensch ein wahres Gotteskind geworden. Selbsterkenntnis, Demut und Liebe zu Gott und den Mitmenschen sind die Voraussetzung zur Erlangung der Wiedergeburt.<
Hier kommt ein neuartiger Begriff zum biblischen hinzu. Eine Neue Taufe, eine andere Art der Wiedergeburt. Die Gotteskindschaft nach dem Neuen Testament wird als unzureichend beurteilt und durch eine neuere "vollere" Gotteskindschaft ersetzt. Was jetzt? Hat Gott zwei Arten von Kindern? Gibt es in der Kindschaft Abstufungen? Das ist Nonsens!"
Solange der Mensch nicht alle Welt aus seinem Herzen weggegeben hat um Jesus in ihm Platz zu machen ist sein Herz nicht völlig geistig wiedergeboren oder voll getauft. Das bedeutet in den Schriften Lorbers nicht, daß die Erlösung durch Jesus in der einfachen Wiedergeburt unvollkommen ist, sondern das bedeutet, daß der Mensch ganz von der Welt lassen muß. Hier wird meines Ermessens nur das ausgeführt und veranschaulicht was in der Bibel auch angelegt ist. Die römisch-katholische Kirche kennt das Fegefeuer, das den Menschen reinigt, weil nichts unvollkommenes und weltliches zu Gott kommen kann. Das ist im Prinzip dasselbe was in den Schriften Lorbers gesagt wird.
1.Joh 3,7-10 "Kinder, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt."
Auf dieses Verständnis bezog sich auch Paulus in seinem Brief, als er von der vollen Wiedergeburt in Unterscheidung von der ersten Wiedergeburt an sich schrieb.
Hier
http://www.forum.jesus.ch/thread.php?th ... =17&page=1 bespreche ich diese Frage auch mit Anhängern alter Kirchen.